Die 3 Siebe des Weisen

 

Zum weisen Sokrates kam einer gelaufen und sagte: „Höre, Sokrates, das muss ich dir erzählen!“ „Halte ein!“ unterbrach ihn der Weise, „Hast du das, was du mir sagen willst, durch die 3 Siebe gesiebt?“

„Drei Siebe?“, fragte der andere voll Verwunderung. „Ja guter Freund!“

Lass sehen, ob das was du mir sagen willst, durch die 3 Siebe hindurchgeht. Das erste ist die Wahrheit. Hast du alles geprüft, ob es wahr ist?“

 

„Nein ich hörte es erzählen und …“ „So, so! Aber sicher hast du es im 2. Sieb geprüft. Es ist das Sieb der Güte. Ist das was du mir erzählen willst, gut?“ Zögernd sagte der andere: „Nein im Gegenteil…“ „Hm“, unterbrach ihn der Weise, „so lass uns auch das 3. Sieb anwenden. Ist es notwendig, dass du mir das erzählst?“ „Notwendig nun gerade nicht…“ „Also“, sagt lächelnd der Weise, wenn es weder wahr noch gut noch notwendig ist, so lass es begraben sein und belaste dich und mich nicht damit.“

Über einen Becher voll Maya

 

Auszug aus dem Buch Klartext von Bruno Würtenberger

 

Vor langer Zeit lebte in Indien ein Held. Eines Tages begegnete er Vishnu. Sie wanderten zusammen durch das Land, und Vishnu fragte ihn, ob er irgendeinen Wunsch habe, den er ihm erfüllen könne.

 

„Lehre mich, was Maya bedeutet“, bat der Mann. „Oh nein“, sagte Vishnu „wünsche dir was anderes, nur nicht das.“ „Aber ich möchte von dir lernen, was Maya bedeutet“, antwortete der Mann.

„Du kannst dir alles wünschen“, sagte Vishnu, „eine schöne hingebungsvolle Frau, große Reichtümer, Paläste, Gesundheit, ein langes Leben.“ „Ich möchte lernen, was Maya bedeutet“, sagte der Mann: „Nun gut“, sagte Vishnu, „wenn das dein Wunsch ist, werde ich ihn erfüllen. Aber hole mir zuerst einen Becher voll Wasser von dem Bauernhaus da drüben, und dann werde ich dich lehren, was Maya bedeutet.“

 

Der Mann ging zu dem Bauernhaus und klopfte höflich an die Tür. Die Tür wurde von der schönsten Frau geöffnet, die er je gesehen hatte. Sie war nicht nur wunderschön, sie hatte auch tiefe seelenvolle Augen. Er sah in diese Augen und verliebte sich. In diesem Augenblick wusste er, dass sie sich von einem früheren Leben her kannten und dass sie füreinander bestimmt waren. Sie wusste es ebenfalls. Sie bat ihn ins Haus und stellte ihn ihrer Familie vor. Ihre Eltern hießen ihn willkommen, als sei er ihr eigener Sohn. Als er mit ihnen beisammen saß, fühlte er so tiefen Frieden in sich, das er wusste, hier war er zu Hause. Er hielt um die Hand des Mädchens an, und ihre Eltern gaben mit Freuden ihren Segen.

Sie schenkten dem  Paar ein Stück Land und ein kleines Bauernhaus. Es dauerte nicht lange, da hatte das Paar Kinder. Erst einen kleinen Jungen, dann ein kleines Mädchen. Ihre Liebe zu den Kindern vertiefte auch ihre Liebe zueinander. Die Felder brachten reiche Ernte. Sie lebten mit den Jahreszeiten und waren mit dem Leben zufrieden und glücklich.

Dann, eines Tages, hörte man schreckliches Donnergrollen aus dem Bergen. Der Himmel verdunkelte sich und die Erde bebte, und eine gewaltige Flut ergoss sich über die Ebene. Der Mann griff seine Tochter mit der einen Hand, seine Frau und den Jungen mit der anderen. Sie rannten davon. Die Wassermassen zerstörten zuerst die Felder, dann das Haus. Sie liefen so schnell sie konnten, aber das Wasser um sie herum begann zu steigen, und eine plötzliche Flutwelle trennte den Mann von seiner Frau. Er schrie auf und versuchte nach ihr zu greifen, als sie weggerissen wurde. Dabei verlor er auch das Baby, das er getragen hatte. Er schrie wieder auf, und das Leid zerriss ihm das Herz. Er klagte und weinte, und um ihn herum tobte der Sturm, der sein Haus, seine Liebe und sein Leben zerstört hatte. Er blickte nach unten und sah, wie seine Tränen in das schlammige, tosende Wasser fielen, in dem er stand. Als die Tränen die Wasseroberfläche berührten, beruhigte sich das Wasser und wurde klar. Er sah auf und erkannte, dass er in den Becher geweint hatte, den er in der Hand hielt. Er blickte in die Vishnus Augen.

Vishnu lächelte und sagte:

„Das ist Maya.“ 

 

Das Versteck der Weisheit

Vor langer Zeit überlegten die Götter, dass es sehr schlecht wäre, wenn die Menschen die Weisheit des Universums finden würden, bevor sie tatsächlich reif genug dafür wären. Also entschieden die Götter, die Weisheit des Universums so lange an einem Ort zu verstecken, wo die Menschen sie solange nicht finden würden, bis sie reif genug sein würden.Einer der Götter schlug vor, die Weisheit auf dem höchsten Berg der Erde zu verstecken. Aber schnell erkannten die Götter, dass der Mensch bald alle Berge erklimmen würde und die Weisheit dort nicht sicher genug versteckt wäre. Ein anderer schlug vor, die Weisheit an der tiefsten Stelle im Meer zu verstecken. Aber auch dort sahen die Götter die Gefahr, dass die Menschen die Weisheit zu früh finden würden.Dann äußerte der weiseste aller Götter seinen Vorschlag: "Ich weiß, was zu tun ist. Lasst uns die Weisheit des Universums im Menschen selbst verstecken. Er wird dort erst dann danach suchen, wenn er reif genug ist, denn er muss dazu den Weg in sein Inneres gehen."Die anderen Götter waren von diesem Vorschlag begeistert und so versteckten sie die Weisheit des Universums im Menschen selbst.

(Verfasser unbekannt)

Perlen

 

Nach einer alten indischen Sage waren die Perlen die Tränen einer Prinzessin, die in die Tiefe des Meeres fielen. Tag und Nacht vergoss das Mädchen Tränen über den Tod ihres Geliebten. Der Balkon, die „Wiege des Schmerzes“, wie er in der Sage bezeichnet wird, hing wie ein Schwalbennest an einem Felsen an der Schlossmauer über dem Meer. Von hier glitten die Tränen Tropfen für Tropfen in die blauen Fluten und Gott Krischna verwandelte jede einzelne Träne in eine schimmernde Perle.

 

Die Völker der alten Welt glaubten, Perlen entstehen aus reinem vom Himmel fallendem Tau, den die Muschel bei Mondschein empfängt und so dann in diese opale Kugel verwandelt. Die Araber machten für den geheimnisvollen Schimmer der Perle nicht nur den Mond verantwortlich, sondern glaubten, das Licht der Planeten in strahlendem Weiß der Perle gebündelt zu sehen.

Bei den Moslem gilt die Perle als Sinnbild belohnter Demut: Ein Regentropfen, eine Träne des Himmels fällt ins Meer und vergleicht demütig seine eigene Kleinheit mit den unermesslichen Weiten des weltumfliessenden Ozeans. Da machte Gott, dass der Tropfen in eine Muschel fiel, und aus ihm die Perle wurde.

Lauter schöne Geschichten, die die Faszination ausdrücken, die diese geheimnisvolle Meeresfrucht seit jeher auf uns ausübt. Perlen sind so schön, dass es wehtut und Perlen und Tränen gehören irgendwie zusammen. Warum?

Vielleicht hat das mit der wahren Geschichte der Perlenentstehung zu tun, die in ihrer Poesie den Sagen und Märchen um nicht nachsteht:

Ein Fremdkörper dringt in die Muschel ein und reizt ihre zarte Schale derart, dass diese beginnt, den Eindringlich mit einer dicken Perlenhaut zu überziehen bis dieser glatt und sanft der sensiblen Muschel keinen Schmerz mehr zufügen kann. Aus dieser einzigarten Empfindlichkeit der Muschel entsteht diese wunderschöne Kostbarkeit.

Auch die Römer schätzten und liebten die Perle: so erzählt die Geschichte; dass Kleopatra eine perle; im wert von heutigen 2 Millionen Euro in einem Glas wein auflöste; um mit diesem edlen tropfen auf die Gesundheit von Marcus Antonius zu trinken, welch luxuriöse Geste.

Noch heute sind die Perlen Sinnbild für edlen Luxus. Neben der schlichten Schönheit, dem kühlen Schimmer der Perle wirkt der Diamant beinahe protzig. Anders als beim Diamant, der durch Schliff seinen Wert erlangt, ist die Perle ein Naturprodukt. Sie kann nicht bearbeitet werden. Ihre Haut ist viel zu empfindlich für Schliff und Politur. Wir bekommen, was die Muschel schuf, und das ist der wahre Luxus.

 

Gefunden in der Kronen Zeitung

 

 

Desiderata

Geh Deinen Weg gelassen im Lärm und in der Hektik dieser Zeit und behalte im Sinn den Frieden, der in der Stille wohnt. Bemühe Dich, mit allen Menschen auszukommen, soweit es Dir möglich ist, ohne Dich selbst aufzugeben. Sprich das, was Du als wahr erkannt hast, gelassen und klar aus, und höre anderen Menschen zu, auch den langweiligen und unwissenden, denn auch sie haben etwas zu sagen. Meide aufdringliche und aggressive Menschen, denn sie sind ein Ärgernis für den Geist. Vergleiche dich nicht mit anderen, damit Du nicht eitel oder bitter wirst, denn es wird immer Menschen geben, die größer sind als Du, und Menschen, die geringer sind. Erfreue Dich an dem, was Du schon erreicht hast, wie auch an Deinen Plänen. Bleibe an Deinem beruflichen Fortkommen interessiert, wie bescheiden es auch sein mag; Es ist ein echter Besitz in den Wechselfällen der Zeit. Sei vorsichtig in den geschäftlichen Angelegenheiten, denn die Welt ist voller Trug. Lass Dich jedoch dadurch nicht blind machen für die Tugend, die Dir begegnet. Viele Menschen haben hohe Ideale, und wo du auch hinsiehst, ereignet sich im Leben Heldenhaftes. Sei Du selbst und was wichtig ist, täusche keine Zuneigung vor. Hüte dich davor, der Liebe zynisch zu begegnen, denn trotz aller Dürreperioden und Enttäuschungen ist sie beständig wie das Gras. Stärke die Kraft Deines Geistes, so dass sie Dich schützt, wenn ein Schicksalsschlag Dich trifft. Doch halte Deine Fantasie im Zaum, damit sie Dich nicht in Sorge versetzt. Viele Ängste wurzeln in Erschöpfung und Einsamkeit. Sei gut zu dir. Du bist ein Kind des Universums, nicht weniger als Bäume und Sterne: Du hast ein Recht, da zu sein. Ob es Dir bewusst ist oder nicht: Ganz sicher entfaltet sich das Universum so, wie es ihm bestimmt ist. Lebe daher in Frieden mit Gott, wie auch immer Du ihn Dir vorstellst. Trotz allen Trugs, aller Mühsal und aller zerbrochenen Träume ist die Welt wunderschön. Sei heiter, strebe danach glücklich zu sein.  

Max Ehrmann

 

Die sieben Weltwunder

Eine Schulklasse wurde gebeten zu notieren, welches für sie die Sieben Weltwunder wären.

Folgende Rangliste kam zustande:

  1. Pyramiden von Gizeh
  2. Taj Mahal
  3. Grand Canyon
  4. Panamakanal
  5. Empire State Building
  6. St. Peters Dom im Vatikan
  7. Große Mauer China

Die Lehrerin merkte beim Einsammeln der Resultate, dass eine Schülerin noch am Arbeiten war.
Deshalb fragte sie die junge Frau, ob sie Probleme mit ihrer Liste hätte.

Sie antwortete: "Ja. Ich konnte meine Entscheidung nicht ganz treffen.
Es gibt so viele Wunder."

Die Lehrerin sagte:
"Nun, teilen Sie uns das mit, was Sie bisher haben und vielleicht können wir ja helfen."

Die junge Frau zögerte zuerst und las dann vor.

"Für mich sind das die Sieben Weltwunder:

  1. Sehen
  2. Hören
  3. sich Berühren
  4. Riechen
  5. Fühlen
  6. Lachen ...
  7. ... und Lieben

Im Zimmer wurde es ganz still.
Diese alltäglichen Dinge, die wir als selbstverständlich betrachten und oft gar nicht realisieren, sind wirklich wunderbar. Die kostbarsten Sachen im Leben sind jene, die nicht gekauft und nicht hergestellt werden können.

Beachte es, genieße es, lebe es und gib es weiter.

 

Die Lektion eines Schmetterlings

 

Eines Tages erschien eine kleine Öffnung in einem Kokon; ein Mann beobachtete den zukünftigen Schmetterling für mehrer Stunden, wie dieser kämpfte, um seine  Körper durch jenes winzige Koch zu zwängen.

 

Dann plötzlich schien er nicht mehr weiter zu kommen. Es schien als ob er so weit gekommen war wie es ging, aber jetzt aus eigener Kraft nicht mehr weitermachen konnte.

So beschloss der Mann ihm zu helfen; er nahm eine Schere und machte den Kokon auf. Der Schmetterling kam dadurch sehr leicht heraus. Aber er hatte einen verkrüppelten Körper, er war winzig und er hatte verschrumpelte Flügel.

 

Der Mann beobachtete das Geschehen weiter, weil er erwartet, dass die Flügel sich jeden Moment öffnen, sich vergrößern  und sich ausdehnen würden, um den Körper des Schmetterlings zu stützen und ihm Spannkraft zu verleihen.

Aber nichts davon geschah! Stattdessen verbrachte der Schmetterling den Rest seines Lebens krabbelnd in einem verkrüppelten Körper und verschrumpelten Flügeln. Niemals war er fähig zu fliegen.

 

Was der Mann in seiner Güte und seinem Wohlwollen nicht verstand war, dass der begrenzende Kokon und das Ringen, das erforderlich ist, damit der Schmetterling durch die kleine Öffnung kam, der Weg der Natur ist, um  Flüssigkeit vom Körper des Schmetterlings in seine Flügel zu fördern. Dadurch wird er auf den Flug vorbereitet, sobald er seine Freiheit aus dem Kokon erreicht.

 

Manchmal ist das Ringen genau das, was wir in unseren Leben benötigen. Wenn wir unser Leben ohne Hindernisse gehen dürfen, würde es uns lahm legen. Wir wären  nicht so stark, wie wir sein könnten, und niemals fähig zu fliegen.

 

Ich bat um Kraft….. und mir wurden Schwierigkeiten gegeben, um  mich stark zu machen.

Ich bat um  Weisheit…..und mir wurden Probleme gegeben, um sie zu lösen und dadurch Weisheit zu erlangen.

Ich bat um Wohlstand….. und mir wurde ein Gehirn und Muskelkraft gegeben, um zu arbeiten

Ich bat um Mut….und mir wurden Hindernisse gegeben, um sie zu überwinden.

Ich bat um Liebe….und mir wurden besorgte, unruhige Menschen mit Problemen gegeben, um ihnen beizustehen.

Ich bat um Entscheidungen…. Und mir wurden Gelegenheiten gegeben.

Ich bekam nichts, was ich wollte…. Aber ich bekam alles, was ich brauchte.

Führe dein Leben ohne Angst. Begegne allen Hindernissen mit dem Wissen, dass du sie überwinden kannst und wirst

Die größte Veränderung liegt im Kleinsten.

 

Das perfekte Herz

 

Eines Tages stand ein junger Mann mitten in der Stadt und erklärte, dass er das schönste Herz im ganzen Tal habe. Eine große Menschenmenge versammelte sich und sie alle bewunderten sein Herz, denn es war perfekt. Es gab keinen Fleck oder Fehler in ihm. Ja, sie alle gaben ihm Recht, es war wirklich das schönste Herz, das sie je gesehen hatten. Der junge Mann war sehr stolz und prahlte noch lauter über sein schönes Herz.Plötzlich tauchte ein alter Mann vor der Menge auf und sagte: "Nun, dein Herz ist nicht annähernd so schön, wie meines." Die Menschenmenge und der junge Mann schauten das Herz des alten Mannes an. Es schlug kräftig, aber es war voller Narben, es hatte Stellen, wo Stücke entfernt und durch andere ersetzt worden waren. Aber sie passten nicht richtig und es gab einige ausgefranste Ecken...Genau gesagt, waren an einigen Stellen tiefe Furchen, in denen ganze Teile fehlten. Die Leute starrten ihn an und dachten: Wie kann er behaupten, sein Herz sei schöner?Der junge Mann schaute auf des alten Mannes Herz, sah dessen Zustand und lachte: "Du musst scherzen", sagte er, "dein Herz mit meinem zu vergleichen. Meines ist perfekt und deines ist ein Durcheinander aus Narben und Tränen.""Ja", sagte der alte Mann, "deines sieht perfekt aus, aber ich würde niemals mit dir tauschen. Jede Narbe steht für einen Menschen, dem ich meine Liebe gegeben habe. Ich reiße ein Stück meines Herzens heraus und reiche es ihnen und oft geben sie mir ein Stück ihres Herzens, das in die leere Stelle meines Herzens passt. Aber weil die Stücke nicht genau passen, habe ich einige raue Kanten, die ich sehr schätze, denn sie erinnern mich an die Liebe, die wir teilten. Manchmal habe ich auch ein Stück meines Herzens gegeben, ohne dass mir der andere ein Stück seines Herzens zurückgegeben hat. Das sind die leeren Furchen. Liebe geben heißt manchmal auch ein Risiko einzugehen. Auch wenn diese Furchen schmerzhaft sind, bleiben sie offen und auch sie erinnern mich an die Liebe, die ich für diese Menschen empfinde. Ich hoffe, dass sie eines Tages zurückkehren und den Platz ausfüllen werden. Erkennst du jetzt, was wahre Schönheit ist?"Der junge Mann stand still da und Tränen rannen über seine Wangen. Er ging auf den alten Mann zu, griff nach seinem perfekten jungen und schönen Herzen und riss ein Stück heraus. Er bot es dem alten Mann mit zitternden Händen an. Der alte Mann nahm das Angebot an, setzte es in sein Herz. Er nahm dann ein Stück seines alten vernarbten Herzens und füllte damit die Wunde in des jungen Mannes Herzen. Es passte nicht perfekt, da es einige ausgefranste Ränder hatte.Der junge Mann sah sein Herz an, nicht mehr perfekt, aber schöner als je zuvor, denn er spürte die Liebe des alten Mannes in sein Herz fließen. Sie umarmten sich und gingen fort, Seite an Seite.

Ein Fischer sitzt am Strand und blickt auf das Meer, nachdem er die Ernte seiner mühseligen Ausfahrt auf den Markt gebracht hat. Warum er nicht einen Kredit aufnehme, fragt ihn ein Tourist. Dann könne er einen Motor kaufen und das Doppelte fangen. Das brächte Geld für einen Kutter und für einen zweiten Mann ein. Zweimal täglich auf den Fang hieße das Vierfache verdienen. Warum er eigentlich herumtrödle? Auch ein dritter Kutter wäre zu beschaffen; das Meer könne viel besser ausgenutzt werden, einen Stand auf dem Markt, Angestellte, ein Fischrestaurant, eine Konservenfabrik – dem Touristen leuchten die Augen. „Und dann?“ unterbricht ihn der Fischer. „Dann brauchen Sie gar nichts mehr tun. Dann können Sie den ganzen Tag sitzen und glücklich auf ihr Meer hinausblicken!“ -  „Aber das tue ich doch jetzt schon“, sagt der Fischer.

 

Die zwei Wölfe


Eines Abends erzählte ein alter Cherokee-Indianer seinem Enkelsohn von einem Kampf, der in jedem Menschen tobt.

Er sagte: „Mein Sohn, der Kampf wird von zwei Wölfen ausgefochten, die in jedem von uns wohnen.“

Einer ist böse.

Er ist der Zorn, der Neid, die Eifersucht, die Sorgen, der Schmerz, die Gier, die Arroganz, das Selbstmitleid, die Schuld, die Vorurteile, die Minderwertigkeitsgefühle, die Lügen, der falsche Stolz und das Ego.

Der andere ist gut.

Er ist die Freude, der Friede, die Liebe, die Hoffnung, die Heiterkeit, die Demut, die Güte, das Wohlwollen, die Zuneigung, die Großzügigkeit, die Aufrichtigkeit, das Mitgefühl und der Glaube.

Der Enkel dachte einige Zeit über die Worte seines Großvaters nach, und fragte dann: Welcher der beiden Wölfe gewinnt?

Der alte Cherokee antwortete: „Der, den du fütterst.“


 

 

 

Machu Picchu
Machu Picchu

Machu Picchu: Die Stadt in den Wolken

 

Machu Picchu – Wunder aus Stein

 

Den goldenen Schatz der Inka fand Hiram Bingham nicht, dafür aber einen ebenso herrlichen, der zudem in klarer, jedem verständlicher Sprache von der gediegenen Architektur und Städtebaukunst der Inka kündet, auch von ihrem Organisationstalent, dank dessen sie ihre große Stadt gerade an diesem schon damals weltabgeschiedenen Ort errichteten.

Die phantastische Entdeckung der erst völlig unversehrten Indianerstadt des prähkolumbianischen  Amerika rief gleich gewaltige Aufmerksamkeit hervor.

Jedes Gebäude der Stadt liegt eigentlich in anderer Höhe. Deshalb mussten die Häuser durch Treppen verbunden werden. Bis auf den heutigen Tag haben sich mehr als hundert solcher Freitreppen in Machu Picchu erhalten. Wer die ganze Stadt durchstreifen will, muss insgesamt dreitausend Stufen hinauf- und hinunterstiegen.

„Herzstück“ dieser alten Inka-Stadt ist ein heiliger Tempelbezirk, oft als „Akropolis von Machu Picchu“ bezeichnet, dessen Mittelpunkt sodann – ähnlich wie in Pisac – eine in den Fels gehauene Intihuatana – Sonnenwarte – von Machu Picchu ist.

Neben der Intihuatana steht natürlich der eigentliche Sonnentempel, der übrigens als einziges bekanntes Heiligtum des Nationalgottes der Inka von den europäischen Eroberern Perus nicht völlig zerstört wurde. Im Ostteil des heiligen Sprengels von Machu Picchu, seiner „Akropolis“, erhebt sich der berühmte „Tempel der drei Fenster“ aus außergewöhnlichen großen Steinblöcken gefügt und heute nach seinen trapezförmigen Fenstern ( dem größten von ganz Peru ) benannt. Neben dem 3 Fenstertempel, von dem wir nicht wissen, wem er geweiht war, steht ein Palast des Hohenpriesters, des Huillac Umu.

Die drei mit der Religion der Inka verbundene Bauwerke Machu Picchus – Sonnentempel, Tempel der drei Fenster und der Palast des Hohenpriesters – säumen den Zentralplatz des heiligen Sprengels der Stadt, von ihren Architekten – wie der Kenner der altperuanischen Kulturen Hermann Buse es ausdrückt – zur Meditation und zum Bewundern geschaffen. Ein anderer peruanischer Autor, Angel Vargas, fügt hinzu, hier seien große religiöse Feiern zelebriert worden, vor allem zu ehren von Con Ticci Viracocha.

 

Der heilige Bezirk ist der erste der fundamentalen Stadtteile in diesem großartigen Adlernest der Inka. Der zweite ist das Königsquartier oder Königsviertel, auf quechua Incahuasi genannt, ganz in dem architektonischen Stil der Hochblüte der Inka Kultur erbaut, die mit dem Inka Pachacuti begann. Es besteht aus einer Reihe bedeutender Bauwerke, vor allem dem „Torreon“, einer Art Festungsturm mit halbkreisförmigem Grundriss, der sich markant vor anderen inkaischen Festungsbauten unterscheidet. Der Torreon von Machu Picchu wächst unmittelbar aus dem Felsen empor, auf dem er errichtet ist, der – ebenso wie der heilige Fels auf der Sonneinsel im Titicacasee – von den Bewohnern des Reiches offenbar innig verehrt wurde. In den Felsen, der den Torreon trägt, sind zahlreiche kleine Opferstätten gehauen.

Südlich vom Torreon – einst wohl Feste und Heiligtum zugleich – erhebt sich der „Prinzessinnenpalast“ (so zumindest sein heutiger Name). zu den Zeiten der Inka war dieser Palast vielleicht wirklich die Residenz der Coya – der „Königin von Tahuantinsuyu“ , zumindest einer der Lieblingstöchter des Inka. Er selbst bewohnte – so meinen die Forscher – das eigentliche aus zwei Gebäuden bestehende „Königspalais“ das rechts von der Haupttreppe, die durch diesen Teil von Machu Picchus führt, steht.

Neben dem ersten, dem sogenannten Königsviertel und dem zweiten Quartier Machu Picchus, gehört noch ein recht ausgedehnter Bezirk schlichterer Wohnhäuser zu der Stadt. Hier lebten offenbar die einfacheren „Bürger“ Machu Picchus, die –Diener der Herrscher und Herren und auch andere Leute, die das leben dieser steinernen Stadt in Gang zu halten hatten.

An vielen Stellen ist Machu Picchu von mächtigen Mauern umgeben, denen ein selbständiges Handwerksviertel vorgelagert war. Das Quartier vor den Mauern war nach traditionellem Prinzip der Inka Architektur um einen großen Platz herum gebaut.

Vor der eigentlichen Stadt, südlich des Handwerksquartiers, lag ein düsterer „Ort der Schande“ – so zumindest die Bezeichnung des Archäologen Hermann Buse. In einem weitläufigen Gebäude, auf einem hohen Felsen, residierten offenbar die Richter, Kerkermeister und Henker Machu Picchus. Die unterhalb dieses inkaischen Justizpalastes entdeckten Räume erinnern an die Zellen eines Gefängnisses, vor allem durch zahlreiche in den Felsen gehauene Kerben, die darauf schließen lassen, dass hier einst Gefangene mit Ketten angeschmiedet wurden.

Aus dem Kerker führte durch noch unerforschte Eingänge vom Rande des Felsens ein Weg in die „Unterwelt“ Machu Picchus. Neben den prächtigen Gebäuden der Stadt gab es offenbar noch einen unterirdischen Teil. Schon der Entdecker Machu Picchus. Hiram Bingham, und sein Begleiter, Dr. Eaton, fanden in Machu Picchu eine Anzahl unterirdischer Grabräume, deren Wände von inkaischen Steinmetzen prächtig geschmückt worden waren.

 

Machu Picchu ist wirklich einmalig und hat nirgends seinesgleichen. Als ich vor Jahren Machu Picchu das erste Mal erblickte, als ich von den Wassern des Urubamba in die Wolkenhöhen der Sierrea emporstieg und dann plötzlich diese steinerne Insel im grünen Ozean des Urwalds entdeckter, dem fliegenden Teppich aus Tausendundeiner Nacht gleichend, von den dramatisch zum Himmel strebenden Gipfeln der umliegenden Berge gerahmt und vom Gipfel des Huayna Picchu gekrönt, und der seltsamen Stille dieser menschenleeren Landschaft lauschte, da raubte es mir fast die Sinne.

Hier in Machu Picchu – so schien es mir damals – ist die Seele glücklich, singt sie! Nun erfasste ich die Worte des peruanischen Staatsmannes Fernando Belaunde Terry beim Anblick dieser Stadt: „Die alten Peruaner begriffen, dass die Seele des Menschens mehr Raum braucht als sein Körper.“

 

 

Als die Traurigkeit genug von sich hatte

Eines Tages saß die Traurigkeit in einer Ecke und erzählte der Verzweiflung, daß ihre Schwester - die Kraft - sie verlassen hätte.
Die Einsamkeit sagte kein Wort - sie habe es ohnehin schon immer gewußt.
Das Selbstmitleid strich der Traurigkeit behutsam eine Träne von der Wange und versuchte vergeblich, sie zu trösten.
Die Wahrheit ließ sich nicht beirren - sie war schon immer bitter gewesen.
Plötzlich pochte es an der Türe.
"Soll ich öffnen?" fragte die Unentschlossenheit. "Wer könnte das wohl sein?" wunderte sich die Neugier
"Na, mach schon auf!" forderte das Risiko.
Das Staunen gab einen erleichterten Seufzer von sich, als das Lächeln eintrat. Es setzte sich zur Traurigkeit: "Hast du denn noch nicht genug von Dir?" wollte das Lächeln wissen. "Komm, laß uns die Liebe besuchen!"
"Nein!" wandte die Vernunft ein, "tu`s nicht!"
Doch die Traurigkeit war schon mit dem Lächeln verschwunden. Die Liebe wohnte hoch oben über den Wolken und hieß die beiden Besucher willkommen.
"Schön, daß du da bist"; sagte die Freude, die gerade mit dem Gefühl spielte. "Wir haben dich schon vermißt", meinte die Geborgenheit. "Ich hab` es nicht mehr ausgehalten", schluchzte die Traurigkeit und nahm sie in die Arme.
Weinend wachte die Traurigkeit auf, als sich die Hoffnung zu ihr setzte und fragte: "Was ist passiert?" - "Ich hatte einen wunderschönen Traum, aber glaubst Du, daß meine Freunde mich vergessen haben?"
"Keine Sorge. Wenn Du versprichst, mich nicht aufzugeben, wirst du noch viele Wunder erleben", tröstete sie die Hoffnung.
Niemals würde ich Dich aufgeben", versicherte die Traurigkeit und schlief beruhigt wieder ein.

Aus dem Büchlein "Flächenbrand", herausgegeben vom Jugendzentrum "Spektrum", Waasenstraße 29, 8700 Leben. (03842)23166.

 

Als das "JA" das "NEIN" traf

Auf seiner Reise durch diese Welt..., traf das "JA" ein "NEIN", und fragte es:
"Du siehst nicht aus, nach einem Glücklichsein"... Daraufhin erwiderte ihm doch auch sehr traurig das "NEIN": "Manche Menschen sagen nur "Ja", das find ich nicht fein.
" Das "JA" dachte nach und sagte: "Manche sagen aber auch nur "NEIN" ,ja und ist das nicht auch abträglich dem wirklichen wahren Menschsein?" Das "Nein" überlegte:
"Gewiss, so ist es bei manchen leider, sie tragen dann nicht ihre, sondern wohl die falschen Kleider.
"Tun wir uns doch einfach zusammen als Freunde fürs Leben, wir können den Menschen helfen und ihnen gewiss was geben." Und so gingen sie dann fortan gemeinsam auf ihrer langen Reise weiter, um dem Menschen zu zeigen wie er Mensch ist, auf der Lebensleiter. Manchmal sollte man mehr Mut zu einem "JA" aufbringen, genauso wie man manchmal ein "NEIN" mutig erwidern sollte. Einfach sich selbst treu bleiben, einfach so sein "Ich" nicht belügen.

 

An der Kreuzung

 

Eine weise, alte Frau saß eines Morgens an einer Kreuzung. Da kam ein junger Mann zu Ihr und fragte, ob er bei ihr lernen dürfe. „Ja, für einen Tag“, sagte die Weise

 

Den ganzen Tag lang machte eine Reisende nach dem anderen halt und stellte Fragen über die Menschheit und das Leben, über Gott und die Welt oder bat um Hilfe – oder erwies nur ihre Achtung.

 

Doch die Weise saß die ganze Zeit über in der Haltung der Versenkung, den Kopf auf den Knien da, und reagierte überhaupt nicht. Die Leute gingen, eine nach dem anderen, wieder fort.

 

Gegen Abend trat eine ärmliche Frau mit einem schweren Bündel an das Paar heran und fragte nach dem Weg zur nächstgelegenen Stadt. Die Weise stand sogleich auf, lud sich die Last der Frau auf die Schultern und führte sie einen Teil des Weges auf der richtigen Straße. Dann kehrte sie zur Kreuzung zurück. Der junge Schüler erkundigte sich:

„War diese Frau, die doch nach einer armen Bäuerin aussah, eine Heilige in Verkleidung, eine der wenigen Frauen von hohem Rang?“

 

Die Weise seufzte und entgegnete:

„Nein, sie war die Einzige von denen, die wir heute gesehen haben, die wirklich nach dem Ziel suchte, das sie ihrer Aussage nach wünschte.“

 

Nach Idries Shah, Das Zauberkloster, Rowohlt 1986

 

Bernstein – Gold des Meeres

 

Im griechischen Mythos hatte Phaeton, der Sohn des Sonnengottes Helios, einmal von seinem Vater die Erlaubnis erhalten, an seiner Stelle den Sonnenwagen zu lenken. Der Ungeübte versagte und der Wagen geriet ins Schlingern, so dass die Sonne dem Götterhimmel wie der Erde zu nahe kam und alles in Brand zu setzen drohte. Zeus griff ein und schleuderte seinen Donnerkeil gegen Phaeton, der in den Eridanus stürzte und verschied. Ihn betrauerten seine Schwestern, die Heliaden, die sich in Pappeln verwandelten und Tränen vergossen, die zu Bernstein wurden.

Dieser Mythos deutet an, dass die Griechen bereits die pflanzliche Herkunft des Bernsteins ahnten.

 

Bernstein – Blut der Bäume

 

Die Erklärung der Naturwissenschaft für die Entstehung von Bernstein ist nicht ganz so poetisch, aber deshalb nicht minder faszinierend. Vor ungefähr 50 Millionen Jahren, als noch niemand etwas von uns Menschen ahnte, entstand Bernstein.

In den riesigen Wäldern wuchsen stark harzhältige Bäume, ähnlich unseren heutigen Kiefern. Was damals genau geschah lässt sich heute nur schwer nachvollziehen. Eine Möglichkeit ist eine enorme Katastrophe, die in wenigen Minuten die Lebensbedingungen völlig verändert haben soll. Die bäume starben und sollten noch in einer Art Panikreaktion Unmengen von Harz produziert haben.

 

Eine andere Theorie geht von einer ständigen Selbstheilung der Bäume mit Harz aus Verletzungen, Windbruch oder Schädlingsbefall versuchten die Bäume mit Harz zu heilen. Über Millionen von Jahren hinweg soll nun dieses Harz auf den Waldboden getropft sein.

 

Als nun der Homo Erectus (vor ungefähr 1,8 Millionen Jahren) die Erde bevölkerte, war das Blut der Bäume bereits erstarrt. Dies war aber nur möglich, da die Harzstücke nicht an der Erdoberfläche waren. Denn Hitze, Kälte, Wind, Eis, Regen und Schnee hätten die Stücke zerstört. Während der letzten Eiszeit (vor 18.000 Jahren) wurden sie mit einer Schicht, der so genannten Blauen Erde bedeckt und geschützt.

 

Nach weiteren 10.000 Jahren schwemmte dann die Ostströmung die Erde am Meeresgrund aus und gab den Bernstein wieder frei. Nun konnten sich einzelne Klumpen lösen und an die Wasseroberfläche gelangen. Das spezifische Gewicht von Bernstein ist etwas geringer als das vom Meerwasser. Heute noch fahren Bernsteinfischer mit ihren Booten hinaus und „ernten“ das Gold des Meeres, wie Bernstein genannt wird.

Heute wird Bernstein hauptsächlich untertags abgebaut.

 

Bernstein – Tränen der Götter

 

Die unterschiedlichsten Geschichten ranken sich um die Entstehung des Bernsteins. Im Altertum wurde vermutet, dass er aus dem Urin des Luchses stamme, woher er den Namen „Lynkur“ ( Luchstein ) hat.

Die Germanen dagegen nannten den Bernstein „glesum“, woraus im Althochdeutsch „Glas“ wurde. Im Norden hieß es vom Bernstein, er entstehe aus den ins Wasser fallenden Tränen der Göttin Freyja. 

 

JETZT SCHAUE ICH GOTT

 

In einem fernen Land lebte einst ein König, den am Ende seines Lebens Schwermut befallen hatte. „Schaut“, sprach er, „ich habe in meinem Erdendasein alles, was nur ein Sterblicher erleben und mit den Sinnen erfassen kann, erfahren, vernommen und geschaut. Nur etwas habe ich nicht schauen können in meinen ganzen Lebensjahren. Gott habe ich nicht gesehen. Ihn wünschte ich noch wahrzunehmen!“

Und der König befahl allen Machthabern, Weisen und Priestern, ihm Gott nahezubringen. Schwerste Strafen wurden ihnen angedroht, wenn sie das nicht vermöchten. Der König stellte eine Frist von drei Tagen.

Trauer bemächtigte sich aller Bewohner des königlichen Palastes, und alle erwarteten ihr baldiges Ende. Genau nach Ende der dreitägigen Frist, um die Mittagsstunde, ließ der König sie vor sich rufen. Der Mund der Machthaber, der Weisen und Priester blieb jedoch stumm, und der König war in seinem Zorne bereits bereit, das Todesurteil zu fällen.

Da kam ein Hirte vom Felde, der des Königs Befehl vernommen hatte und sprach: „Gestatte mir, o König, dass ich deinen Wunsch erfülle“.

„Gut“, entgegnete der König, „aber bedenke, dass es um deinen Kopf geht“.

Der Hirte führte den König auf einen freien Platz und wies auf die Sonne. „Schau hin“, sprach er.

Der König erhob sein Haupt und wollte in die Sonne blicken, aber der Glanz blendete seine Augen, und ersenkte den Kopf und schloss die Augen.

„Willst du, dass ich mein Augenlicht verliere?“ sprach er zu dem Hirten.

„Aber König, dass ist doch nur ein Ding der Schöpfung, ein kleiner Abglanz der Größe Gottes, ein kleines Fünkchen seines strahlenden Feuers. Wie willst du mit deinen schwachen, tränenreichen Augen Gott schauen? Suche ihn mit anderen Augen“.

Der Einfall gefiel dem König und er sprach zu dem Hirten: „Ich erkenne deinen Geist und sehe die Größe deiner Seele. beantworte nun meine Frage: Was war vor Gott?“

Nach einigem Nachsinnen meinte der Hirte: „Zürne mir nicht wegen meiner Bitte, aber beginne zu zählen!“

Der König begann: „Eins, zwei, drei..........“

„Nein“, unterbrach ihn der Hirte. „Nicht so; beginne mit dem, was vor eins kommt“.

„Wie kann ich das? Vor eins gibt es doch nichts!“

„Sehr weise gesprochen, o Herr. Auch vor Gott gibt es nichts“.

Diese Antwort gefiel dem König noch weit besser als die vorhergehende.

„Ich werde dich beschenken, vorher aber beantworte mir noch eine dritte Frage: Was macht Gott?“

Der Hirte bemerkte, dass das Herz des Königs weich geworden war.

„Gut“, antwortete er, „auch diese Frage kann ich beantworten. Nur um eines bitte ich dich: Lass uns für ein Weilchen die Kleider wechseln“.

Und der König legte die Zeichen seiner Königswürde ab, kleidete damit den Hirten, und sich selbst zog er den unscheinbaren Rock an und hängte sich die Hirtentasche um. der Hirte setzte sich auf den Thron, ergriff das Zepter und wies damit auf den an den Thronstufen mit seiner Hirtentasche stehenden König: „Siehst du, das macht Gott: Die einen erhebt er auf den Thron, und die anderen heißt er herunterzusteigen!“

Und daraufhin zog der Hirte wieder seine eigenen Kleider an. Der König aber stand ganz versonnen da. Das letzte Wort dieses schlichten Hirten brannte in seiner Seele. Und plötzlich erkannte er sich, und unter dem sichtbaren Zeichen der Freude sprach er: „Jetzt schaue ich Gott!“

                                                                                                     Leo Tolstoi

 

 

‎*Bleib auf Deinem Weg*

 

 

Ein junger Mann fragte seinen Großvater – einen alten Indianer –

warum das Leben manchmal so schwierig sein muss.

Dies war die Antwort des alten Mannes:

 

„Im Leben gibt es Traurigkeit wie auch Freude, Verlust wie auch Gewinn, Scheitern wie auch Bestehen, Hunger wie auch Überfluss,

das Gute wie auch das Böse.

Ich sage das nicht, damit du verzweifelst,

sondern um dir die Wirklichkeit zu zeigen.

Das Leben ist eine Reise, die manchmal im Licht und manchmal im Schatten unternommen wird.

Du hast nicht darum gebeten, geboren zu werden, aber du bist hier.

Du hast Schwächen und Stärken. Du hast beides, weil das Leben von allem beide Seiten umfasst.

In dir steckt der Wille zum Sieg, wie auch der Wille zur Niederlage.

In dir gibt es das Herz, das Mitgefühl hat, sowie die Niedrigkeit,

arrogant zu sein.

In dir ist der Wille, sich dem Leben zu stellen, wie auch ihre Angst, die dich vor ihm davonlaufen lässt.

 

Das Leben kann dir Stärke verleihen.

Stärke kann aus der Konfrontation mit den Stürmen des Lebens erwachsen, aus Erfahrung vor Verlust, Traurigkeit und Liebeskummer, vom Versinken in den Tiefen der Trauer.

Du musst dem Wind und der Kälte der Dunkelheit trotzen.

Wenn der Sturm heftig weht, musst du standhaft sein, denn er versucht nicht, dich umzublasen, sondern in Wahrheit versucht er dir, Stärke zu lehren.

Stark zu sein bedeutet, einen weiteren Schritt in Richtung Gipfel zu tun, wie erschöpft du auch sein magst.

Es bedeutet, nach einer Antwort zu suchen, auch wenn dich die Dunkelheit der Verzweiflung umgibt.

Stark zu sein bedeutet, einen weiteren Herzschlag, … einen weiteren Sonnenaufgang an der Hoffnung festzuhalten.

Jeder Schritt, und sei er noch so schwer, ist ein weiterer Schritt näher dem Gipfel.

Die Hoffnung stets einen weiteren Herzschlag am Leben zu erhalten führt zum Licht des nächsten Sonnenaufgangs und zum Versprechen eines neuen Tages.

Der schwächste Schritt in Richtung Gipfel, in Richtung Sonnenaufgang, in Richtung Hoffnung ist stärker als der schlimmste Sturm.

 

Der Großvater spricht:“ BLEIB AUF DEINEM WEG … “

!!!!♥!!!!

 

(von Joseph M. Marshall)

 

Das Geheimnis der Zufriedenheit

 

Es kamen einmal ein paar Suchende zu einem alten Zenmeister.

 

„Meister", fragte einer von ihnen „was tust du, um glücklich und zufrieden zu sein? Ich wäre auch gerne so glücklich wie du."

 

Der Alte antwortete mit mildem Lächeln: „Wenn ich liege, dann liege ich. Wenn ich aufstehe, dann stehe ich auf. Wenn ich gehe, dann gehe ich und wenn ich esse, dann esse ich."

 

Die Fragenden schauten etwas betreten in die Runde. Einer platzte heraus: „Bitte, treibe keinen Spott mit uns. Was du sagst, tun wir auch. Wir schlafen, essen und gehen. Aber wir sind nicht glücklich. Was ist also dein Geheimnis?"

 

Es kam die gleiche Antwort: „Wenn ich liege, dann liege ich. Wenn ich aufstehe, dann stehe ich auf. Wenn ich gehe, dann gehe ich und wenn ich esse, dann esse ich."

 

Die Unruhe und den Unmut der Suchenden betrachtend, fügte der Meister nach einer Weile hinzu: „Sicher liegt auch Ihr und Ihr geht auch und Ihr esst. Aber während Ihr liegt, denkt Ihr schon ans Aufstehen. Während Ihr aufsteht, überlegt Ihr, wohin Ihr geht und während Ihr geht, fragt Ihr Euch, was Ihr essen werdet. So sind Eure Gedanken ständig woanders und nicht da, wo Ihr gerade seid. In dem Schnittpunkt zwischen Vergangenheit und Zukunft findet das eigentliche Leben statt. Lasst Euch auf diesen nicht messbaren Augenblick ganz ein und Ihr habt die Chance, wirklich glücklich und zufrieden zu sein."

 

Zen buddhistische Parabel

 

Das Hindernis

 

Ein Gleichnis über Chancen und Probleme

Vor einer langen Zeit gab es einmal einen König, der auf eine der Straßen in seinem Land einen großen Felsbrocken rollen ließ. Dann versteckte sich in der Nähe und beobachtete was passiert.

 

Einige der Hofleute des Königs und reiche Händler kamen vorüber - und liefen einfach um den Stein herum. Dabei beschuldigten die meisten von ihnen den König lauthals, weil er die Straße nicht frei hielt. Niemand bemühte sich, den Stein aus dem Weg zu räumen.

 

Dann kam ein Bauer des Wegs, der eine Ladung Gemüse bei sich trug. Als er zu dem Fels kam legte er seine Last ab und versuchte, den Stein zur Seite zu bewegen. Nach einiger Anstrengung des Schiebens und Ziehens hatte er endlich Erfolg. Dann nahm er seine Ladung Gemüse wieder auf und wollte weiter gehen. Da sah er an der Stelle, an der der Fels gelegen hatte, eine Geldbörse liegen. Viele goldene Münzen befanden sich darin und eine Notiz des Königs. Diese besagte, dass derjenige, der den Fels von der Straße räumt, das Gold behalten darf.

 

Der Bauer lernte, was einige von uns nie verstehen: Jedes Hindernis und jedes Problem ermöglicht uns, unsere Umstände zu verbessern.

 

Der Sprung in der Schüssel

 

Es war einmal eine alte chinesische Frau, die zwei große Schüsseln hatte, die von den Enden einer Stange hingen, die sie über ihren Schultern trug.

Eine der Schüsseln hatte einen Sprung, während die andere makellos war und stets eine volle Portion Wasser fasste. Am Ende der langen Wanderung vom Fluss zum Haus der alten Frau war die andere Schüssel jedoch immer nur noch halb voll.

Zwei Jahre lang geschah dies täglich: Die alte Frau brachte immer nur anderthalb Schüsseln Wasser mit nach Hause. Die makellose Schüssel war natürlich sehr stolz auf ihre Leistung. Aber die arme Schüssel mit dem Sprung schämte sich wegen ihres Makels und war betrübt, dass sie nur die Hälfte dessen verrichten konnte, wofür sie gemacht worden war.

Nach zwei Jahren, die ihr wie ein endloses Versagen vorkamen, sprach die Schüssel zu der alten Frau: “Ich schäme mich so wegen meines Sprungs, aus dem den ganzen Weg zu deinem Haus immer Wasser läuft.”

 

Die alte Frau lächelte. “Ist dir aufgefallen, dass auf deiner Seite des Weges Blumen blühen, aber auf der Seite der anderen Schüssel nicht? Ich habe auf deiner Seite des Pfades Blumensamen gesät, weil ich mir deines Fehlers bewusst war. Nun gießt du sie jeden Tag, wenn wir nach Hause laufen. Zwei Jahre lang konnte ich diese wunderschönen Blumen pflücken und den Tisch damit schmücken. Wenn du nicht genauso wärst, wie du bist, würde diese Schönheit nicht existieren und unser Haus beehren.”

 

Die Geschichte vom Bleistift

 

Der Junge sah zu, wie die Großmutter einen Brief schrieb. Irgendwann fragte er: “Schreibst du eine Geschichte, die uns passiert ist? Ist es vielleicht sogar eine Geschichte über mich?” Die Großmutter hielt inne, und mit einem Lächeln sagte sie zu ihrem Enkel: “Es stimmt, ich schreibe über dich. Aber wichtiger als die Worte ist der Bleistift, den ich benutze. Es wäre schön, du würdest einmal so wie er, wenn du groß bist. ”

Der Junge schaute den Bleistift verwirrt an und konnte nichts Besonderes an ihm entdecken. “Aber er ist doch genau wie alle anderen Bleistifte!” “Es kommt darauf an, wie du die Dinge betrachtest. Der Bleistift hat fünf Eigenschaften, und wenn du es schaffst, sie dir zu Eigen zu machen, wirst du zu einem Menschen, der in Frieden mit der Welt lebt.”

 

Die erste Eigenschaft: du kannst große Dinge tun, solltest aber nie vergessen, dass es eine Hand gibt, die deine Schritte lenkt. Diese Hand nennen wir Gott, und Er soll dich immer Seinem Willen entsprechend führen.

 

Die zweite Eigenschaft: Manchmal muss ich das Schreiben unterbrechen und den Anspitzer benutzen. Dadurch leidet der Stift ein wenig, aber hinterher ist er wieder spitz. Also lerne, hin und wieder Schmerzen zu ertragen, denn sie werden dich zu einem besseren Menschen machen.

 

Die dritte Eigenschaft: Damit wir Fehler ausmerzen können, ist der Bleistift mit einem Radiergummi ausgestattet. Du musst begreifen, dass Korrigieren nichts Schlechtes, sondern dringend erforderlich ist, damit wir auf dem rechten Weg bleiben.

 

Die vierte Eigenschaft: Worauf es beim Bleistift ankommt, ist nicht das Holz oder seine äußere Form, sondern die Graphitmine, die in ihm drinsteckt. Also achte immer auf das, was in dir vorgeht.

 

Schließlich die fünfte Eigenschaft des Bleistifts: Er hinterlässt immer eine Spur. Auch du musst wissen, dass alles, was du im Leben tust, Spuren hinterlässt, und daher versuchen, was du gerade tust, ganz bewusst zu machen.

 

Paulo Coelho

 

 

 

Eines Tages fand ein Mann ein Adlerei. Dies legte er in das Nest eines gewöhnlichen Huhns. Nach einiger Zeit schlüpfte daraus ein Adler-Junges, das zusammen mit den gewöhnlichen Hühner-Küken aufwuchs. Sein ganzes Leben lang benahm sich der Adler wie ein Hühner-Küken. Schließlich kannte er es ja nicht anders und er dachte, er sei ein Küken aus dem Hinterhof. Manchmal gackerte er und zuweilen flog er auch ein Stück - eben so, wie ein Hühner-Küken.

Viele Jahre vergingen und der Adler wurde sehr alt. Eines Tages sah er einen herrlichen Vogel hoch über sich am Himmel. Majestätisch und elegant schwebte er durch die Lüfte, ohne groß mit seinen kräftigen Flügeln zu schlagen. Der alte Adler blickte staunend und sehnsüchtig empor und fragte dann seinen Nachbarn: "Wer ist das?" Der Nachbar sprach: "Das ist der Adler, der König der Vögel. Aber reg dich nicht auf. Du und ich gehören nicht dazu."

So dachte der alte Adler nicht weiter an den Vogel. Er starb in der Überzeugung, ein Küken im Hinterhof zu sein.


 

Ein Brief an Gott: Eingesandt einer Mutter in der Nähe von Huston / USA

 

Letzen Monat ist unsere 14 Jahre alte Hündin, Abbey, gestorben. Am Tag nach ihrem Tod weinte meine 4 Jahre alte Tochter Meredith und sprach davon, wie sehr sie Abbey vermisste… Sie fragte, ob wir Gott einen Brief schreiben könnten, damit Gott Abbey erkennen könne, wenn sie in den Himmel käme. Ich sagte, dass wir das könnten, und so diktierte sie mir diese Worte:

 

"Lieber Gott, Kannst Du bitte auf meine Hündin aufpassen? Sie ist gestern gestorben und ist bei Dir im Himmel. Ich vermisse sie sehr. Ich freue mich, dass ich sie als meine Hündin haben durfte, auch wenn sie krank geworden ist.

Ich hoffe, dass Du mit ihr spielen wirst… Sie mag es, mit Bällen zu spielen und zu schwimmen. Ich sende Dir ein Photo von ihr, damit Du, sobald Du sie siehst, weißt, dass sie meine Hündin ist. Ich vermisse sie wirklich.

In Liebe, Meredith"

 

Wir packten den Brief mit einem Photo von Abbey in einen Umschlag und adressierten ihn an Gott / Himmel. Wir schrieben unsere Absenderadresse darauf. Dann klebte Meredith mehrere Briefmarken auf die Vorderseite des Umschlages, denn sie sagte, dass es für den Weg in den Himmel viele Briefmarken brauche. Diesen Nachmittag warfen wir den Brief in den Briefkasten bei der Post. Ein paar Tage später fragte sie mich, ob Gott wohl den Brief erhalten hätte. Ich sagte ihr, dass ich dachte, er hätte.

 

Gestern lag ein Päckchen in goldenem Papier auf unserer Veranda, adressiert an “Für Meredith” in einer unbekannten Schrift… Meredith hat es geöffnet. Darin verpackt war ein Buch von Mr Rogers, das hieß: “Wenn ein Haustier stirbt..”. An der Innenseite der Buchhülle klebte der Brief, den wir Gott geschrieben hatten. Auf der gegenüberliegenden Seite war das Bild mit Abbey und Meredith und diese Notiz:

 

Liebe Meredith,

Abbey ist sicher im Himmel angekommen. Das Photo hat geholfen. Ich habe sie sofort erkannt. Abbey ist nicht mehr krank. Ihre Seele ist bei mir genau so, wie sie in Deinem Herzen bleibt. Abbey hat es geliebt, Dein Hund zu sein. Weil wir unsere Körper im Himmel nicht brauchen, habe ich keine Taschen, um Dein Bild darin zu verwahren, darum sende ich es Dir in diesem kleinen Buch zurück, das Du behalten kannst und womit Du dich an Abbey erinnern kannst.

 

Vielen Dank für den wunderbaren Brief und danke an Deine Mutter, die Dir geholfen hat, ihn zu schreiben und ihn mir zu schicken. Was für eine wundervolle Mutter Du hast. Ich habe sie extra für Dich ausgesucht. Ich sende Dir jeden Tag meinen Segen und denk daran, dass ich Dich sehr liebe. Übrigens, Du findest mich ganz einfach, ich bin überall, wo Liebe ist.

 

In Liebe,

Gott

 

Der Postbeamte wurde nie gefunden...

 

Ein Fischer sitzt am Strand und blickt auf das Meer, nachdem er die Ernte seiner mühseligen Ausfahrt auf den Markt gebracht hat. Warum er nicht einen Kredit aufnehme, fragt ihn ein Tourist. Dann könne er einen Motor kaufen und das Doppelte fangen. Das brächte Geld für einen Kutter und für einen zweiten Mann ein. Zweimal täglich auf den Fang hieße das Vierfache verdienen. Warum er eigentlich herumtrödle? Auch ein dritter Kutter wäre zu beschaffen; das Meer könne viel besser ausgenutzt werden, einen Stand auf dem Markt, Angestellte, ein Fischrestaurant, eine Konservenfabrik – dem Touristen leuchten die Augen. „Und dann?“ unterbricht ihn der Fischer. „Dann brauchen Sie gar nichts mehr tun. Dann können Sie den ganzen Tag sitzen und glücklich auf ihr Meer hinausblicken!“ - „Aber das tue ich doch jetzt schon“, sagt der Fischer.

 

Die Liebe !

Vor langer, langer Zeit existierte eine Insel, auf der alle Gefühle der Menschen lebten: "Die gute Laune", "Die Taurigkeit", "Das Wissen", .......und so wie alle anderen Gefühle, auch die Liebe. Eines Tages wurde den Gefühlen mitgeteilt, dass die Insel sinken würde. Also bereiteten alle ihr Schiffe vor und verließen die Insel. Nur die Liebe wollte bis zum letzten Augenblick warten. Bevor die Insel sank, bat die Liebe um Hilfe. Der Reichtum fuhr auf einem luxuriösen Schiff an der Liebe vorbei. Die liebe fragte: "Reichtum, kannst Du mich mitnehmen?" " Nein, ich kann nicht. Auf meinem Schiff habe ich viel Gold und Silber, da ist kein Platz für Dich." Also fragte die Liebe den Stolz, der auf einem wunderbaren Schiff vorbeikam: "Stolz, ich bitte Dich, kannst Du mich mitnehmen?" "Liebe, ich kann Dich nicht mitnehmen...", antwortete der Stolz, "hier ist alles perfekt. Du könntest mein Schiff beschädigen". Also fragte die Liebe die Traurigkeit, die an ihr vorbeiging: "Traurigkeit, bitte, nimm mich mit." "Oh Liebe", sagte die Traurigkeit, "ich bin so traurig, dass ich alleine bleiben muss." Auch die Gute Laune ging an der Liebe vorbei, aber sie war so zufrieden, dass sie nicht hörte, dass die Liebe rief.

Plötzlich sagte eine Stimme: "Komm, Liebe, ich nehme Dich mit." Es war ein Alter, der sprach. Die Liebe war so dankbar und so glücklich, dass sie vergaß, den Alten nach seinem Namen zu fragen. Als sie an Land kamen, ging der Alte fort. Die Liebe bemerkte, dass sie ihm viel schuldete und fragte das Wissen: "Wissen, kannst Du mir sagen, wer mir geholfen hat?" "Es war die Zeit", antwortete das Wissen. "Die Zeit?", fragte die Liebe, "warum hat Die Zeit mir geholfen?" Und das Wissen antwortete: "Weil nur die Zeit versteht, wie wichtig die Liebe im Leben ist".

 

Ein kleiner Junge besucht um die Weihnachtszeit seinen Großvater. Er schaut zu, wie der Opa Krippenfiguren schnitzt. Der Bub wird müde, legt die Arme auf den Tisch und schläft ein. Im Traum werden die Figuren lebendig, und er ist mitten unter ihnen, und alle gemeinsam gehen in den Stall in Bethlehem. Dort schaut er das Jesuskind.

„Ich möchte gern 3 Dinge von dir haben“, sagt es zum Buben. Und der antwortet: „Meinen neuen Mantel, meine elektrische Eisenbahn, mein schönes Buch mit den bunten Bildern?“

„Nein“, erwidert das Jesuskind, „das brauch ich nicht. Aber schenk mir den letzten Deutschaufsatz.“

Der Bub erschrickt: „Aber da hat doch der Lehrer „ungenügend“ drunter geschrieben.“

„Eben, deshalb möchte ich ihn haben“, sagte das Jesuskind. Und: „Ich will, das du mir immer ALLES bringst, auf dem „ungenügend“ steht.“

Der Bub nickt.

„Und dann möchte ich zweitens von dir deinen Milchbecher“, spricht das Jesuskind weiter.

„Aber den habe ich doch zerbrochen.“

„Ich weiß, aber du sollst mir immer ALLES bringen, was in deinem Leben zerbrochen ist.“

Der Bub nickt.

„Und nun mein dritter Wunsch: „Du sollst mir noch die Antwort bringen, die du deiner Mutter gabst, als sie nach dem Milchbecher fragte.“

Da weinte der Junge bitterlich und schluchzte: „Aber da habe ich doch gelogen, er wäre mir runter gefallen. In Wahrheit habe ich den Becher aber absichtlich auf den Boden geworfen.“

Das Jesuskind lächelt: „Ja eben. Du sollst mir immer ALLE deine Lügen, deinen Trotz und das Böse, das du getan hast bringen. Damit ich dir helfen, und dir vergeben, dich heilen und verwandeln kann.“

Da wachte der Junge auf und weiß plötzlich, warum Gott Mensch geworden ist und warum Jesus als Heiland geboren wurde: damit er alles Ungenügende, Zerbrochenes und Böses heilen und verwandeln kann.

 

 

Weisheit des Alters

 

Ein 92-jähriger Mann beschloss nach dem Tod seiner Frau, ins Altersheim zu gehen. Die Wohnung schien ihm zu groß, und er wollte für seine letzten Tage auch noch ein bisschen Gesellschaft haben, denn er war geistig noch in guter Verfassung.

 

Im Heim musste er lange in der Halle warten, ehe ein junger Mann zu ihm kam und mitteilte, dass sein Zimmer nun fertig sei. Er bedankte sich und lächelte seinem Begleiter zu, während er, auf seinen Stock gestützt, langsam neben ihm herging.

 

Bevor sie den Aufzug betraten erhaschte der Alte einen Blick in eines der Zimmer und sagte. „Mir gefällt es sehr gut.“ Sein junger Begleiter war überrascht und meinte, er habe doch sein Zimmer noch gar nicht gesehen.

Bedächtig antwortete der alte Mann. „Wissen Sie, junger Mann, ob ich den Raum mag oder nicht, hängt nicht von der Lage oder der Einrichtung, sondern von meiner Einstellung ab, von der Art, wie ich ihn sehen will. Und ich habe mich entschieden, glücklich zu sein. Diese Entscheidung treffe ich jeden Morgen, wenn ich aufwache, denn ich kann wählen.

Ich kann im Bett bleiben und damit hadern, dass mein Körper dies und jenes nicht mehr so reibungslos schafft - oder ich kann aufstehen und dankbar sein für alles, was ich noch kann. Jeder Tag ist ein Geschenk, und solange ich

meine Augen öffnen kann, will ich sie auf den neuen Tag richten, und solange ich meinen Mund öffnen kann, will ich Gott danken für all die glücklichen Stunden, die ich erleben durfte und noch erleben darf.

Sie sind noch jung, doch nehmen Sie sich den Rat eines alten Mannes zu Herzen. Deponieren Sie alles Glück, alle Freude, alle schönen Erlebnisse als Erinnerungen auf einem Spezialkonto, um im Alter über einen Schatz zu verfügen, von dem Sie zehren können, wann immer Sie dessen bedürfen. Es liegt an Ihnen, wie hoch die Einlagen auf dem Konto sind. Ich verrate Ihnen noch zwei einfache Tricks, mit denen Sie ihr Konto rasch wachsen lassen können:

Hegen Sie in Ihrem Herzen nur Liebe, und in ihren Gedanken nur Freude. In dem Bewusstsein, so ein Konto zu besitzen, verliert die Zukunft ihre Ungewissheit und der Tod seine Angst.“

 

Der junge Mann hatte staunend zugehört und bedankte sich nun mit einem strahlenden Leuchten in seinen Augen. Freudig drückte er den Arm des Alten und meinte: „Vielen Dank, soeben habe ich ein Erinnerungs-Konto bei meiner Bank eröffnet, und dieses Gespräch ist die erste Einlage.“

 

Mit diesen Worten öffnete er die Tür, um dem neuen Bewohner sein Zimmer zu zeigen.

Mit einem Schmunzeln sagte dieser: „Mir gefällt es sehr gut.“

 

Vor langer Zeit lebte in Nordchina ein alter Mann. Sein Haus zeigte nach Süden und vor seiner Haustür ragten die beiden großen Gipfel des Tainang und Wangwu empor. Sie versperrten den Weg nach Süden. Entschlossen machte sich der Alte mit seinen Söhnen an die Arbeit: Sie wollten die Berge mit der Hacke abtragen.

Der Nachbar des alten Mannes sah das und schüttelte den Kopf: "Wie närrisch ihr doch seid", rief er, "es ist vollkommen unmöglich, dass ihr die gewaltigen Berge abtragen könnt!"

Der alte Mann lächelte weise, dann sagte er: "Wenn ich sterbe, dann werden meine Söhne weitermachen. Wenn meine Söhne sterben, werden die Enkel weitermachen. Die Berge sind zwar hoch, aber sie wachsen nicht weiter. Unsere Kräfte jedoch können wachsen. Mit jedem Stückchen Erde, das wir abtragen, kommen wir unserem Ziel näher. Es ist besser, etwas zu tun, als darüber zu klagen, dass uns die Berge die Sicht auf die Sonne nehmen." Und in unerschütterlicher Überzeugung grub der Alte weiter.

 

Menschen, die aus Hoffnung leben, sehen weiter.

Menschen, die aus Liebe leben, sehen tiefer.

Menschen, die aus dem Glauben leben, sehen alles in einem anderen Licht.

 

(aus China)

 

Vor langer langer Zeit, lebte in einem Königreich ein weiser Mann, der vom Volke geliebt und verehrt wurde, und ein Prinz dem die Zuneigung des Volkes nicht zuteil wurde.

Der Prinz hasste den weisen Mann dafür und versuchte ihn beim Volke stets in Misskredit zu bringen. Eines Tags hatte der Prinz einen Plan.

Morgen, dachte der Prinz, wenn der weise Mann am Marktplatz mit dem Volke spricht, werde auch ich da sein.

Ich werde eine Taube in meiner Hand halten und sagen: "weiser Mann! - ich frage dich - ist die Taube die ich in meiner Hand halte, lebendig oder tot?"

Wenn er sagt, die Taube sei tot, so werde ich meine Hand öffnen und sie davonfliegen lassen. Sagt er aber, die Taube sei lebendig, so werde ich sie in meiner Hand zerquetschen und tot zur Erde fallen lassen. Egal welche Antwort er gibt, der weise Mann wird vor dem Volke wie ein Narr dastehen. Am nächsten Tag traf der Prinz noch vor dem weisen Mann am Marktplatz ein. Er wartete geduldig, bis der weise Mann erschien und mit dem Volke zu sprechen begann. Nun nahm der Prinz die Taube aus dem Käfig, erhob seine Stimme und sagte: "weiser Mann! Ich möchte dir eine einfache Frage stellen - ist die Taube, die ich hier in meiner Hand halte, lebendig oder tot? "

 

Plötzlich wurde es ganz still, alle Augen richteten sich auf den weisen Mann. Der hielt inne, sah zu der Menge, danach zum Prinzen und sagte:

 

"Das, was du in deiner Hand hältst, ist das, was du daraus machst!"

 

Das Versteck der Weisheit

Worte zum Nachdenken und zum Weiterschenken

Vor langer Zeit überlegten die Götter, dass es sehr schlecht wäre, wenn die Menschen die Weisheit des Universums finden würden, bevor sie tatsächlich reif genug dafür wären. Also entschieden die Götter, die Weisheit des Universums so lange an einem Ort zu verstecken, wo die Menschen sie solange nicht finden würden, bis sie reif genug sein würden.

Einer der Götter schlug vor, die Weisheit auf dem höchsten Berg der Erde zu verstecken. Aber schnell erkannten die Götter, dass der Mensch bald alle Berge erklimmen würde und die Weisheit dort nicht sicher genug versteckt wäre. Ein anderer schlug vor, die Weisheit an der tiefsten Stelle im Meer zu verstecken. Aber auch dort sahen die Götter die Gefahr, dass die Menschen die Weisheit zu früh finden würden.

Dann äußerte der weiseste aller Götter seinen Vorschlag: "Ich weiß, was zu tun ist. Lasst uns die Weisheit des Universums im Menschen selbst verstecken. Er wird dort erst dann danach suchen, wenn er reif genug ist, denn er muss dazu den Weg in sein Inneres gehen."

Die anderen Götter waren von diesem Vorschlag begeistert und so versteckten sie die Weisheit des Universums im Menschen selbst.

(Verfasser unbekannt)

gefunden auf

Sohn: „Papa, kann ich Dich mal was fragen?“

Vater: „Klar, mein Junge. Was ist los?“

Sohn: „Papa, wie viel Geld verdienst du in der Stunde?”

Vater: „Nun, ich denke solche Dinge haben dich noch nicht zu interessieren. Warum fragst du so was?

Sohn: „Ich möchte es einfach nur wissen. Bitte bitte, sag mir, wie viel du in der Stunde verdienst.“

Vater: „Na gut, wenn du es unbedingt wissen möchtest, Ich verdiene 50 Euro in der Stunde.“

Sohn: „Oh.“ (Er senkt den Kopf)

Sohn: „Papa, kannst du mir vielleicht 25 Euro leihen?“

Vater: „(äußerst verärgert) So so! Deshalb fragst du also. Du willst dir Geld von mir leihen, um dir irgendein dämliches Spielzeug oder anderen Blödsinn zu kaufen. So nicht mein Freund. Marschier in dein Zimmer und ab ins Bett! Du solltest mal darüber nachdenken, wie egoistisch du eigentlich bist. Ich arbeite jeden Tag extrem hart und muss mir dann abends so dreiste Fragen anhören!“

 

Der kleine Junge geht still und leise in sein Zimmer und schließt die Tür.

Der Vater setzt sich erst mal hin, wird jedoch umso wütender, je mehr er über die Frage des Jungen nachdenkt.

„Wie durchtrieben mein Sohn nur ist! Stellt mir solche Fragen, nur um an Geld zu kommen!“

 

Über eine Stunde vergeht bis der Vater sich beruhigt hat und anfängt Nachzudenken.

„Vielleicht gibt es da wirklich etwas, dass mein Sohn dringend braucht. Er fragt sehr selten nach Geld. Eigentlich hat er noch nie gefragt. Vielleicht braucht er die 25 Euro tatsächlich. Vielleicht habe ich ihm Unrecht getan.“

Der Vater geht zum Zimmer des kleinen Jungen, öffnet die Tür und betritt das Zimmer.

 

Vater: „Schläfst du schon, Sohnemann?“

Sohn: „Nein, Papa, ich bin noch wach.“

Vater: „Schau mal, ich habe noch mal über alles nachgedacht. Vielleicht war ich tatsächlich ein bisschen zu streng zu dir. Es war ein langer Tag, eine Menge hat sich angestaut und du hast alles abbekommen. Hier sind die 25 Euro um die du mich gebeten hast. Es tut mir leid.“

 

Der kleine Junge lächelt.

Sohn: „Danke, Papi!”

Der kleine Junge greift unter sein Kopfkissen und holt ein paar weitere zerknitterte Euro-Scheine hervor. Der Vater sieht, dass der Junge unter seinem Kissen bereits Geld gebunkert hat und wird erneut wütend. Langsam und ruhig beginnt der kleine Junge das Geld zu zählen und schaut danach seinen Vater an.

 

Vater: „Warum zum Teufel fragst du nach Geld, wenn du schon welches hast?“

Sohn: „Weil ich noch nicht genug hatte. Jetzt aber reicht es!“

Sohn: “Papi, jetzt habe ich 50 Euro. Darf ich hierfür eine Stunde deiner Zeit kaufen? Bitte komme morgen früher von der Arbeit nach Hause. Ich möchte gerne mit dir zusammen essen.“

 

Der Vater sinkt auf den Boden. Er hat mit solch einer Antwort nicht gerechnet. Er ist erschüttert, gerührt, überwältigt. Er schließt seinen Sohn in die Arme, und bittet ihn um Entschuldigung.

 

Dies ist nur eine kleine Geschichte über Vater und Sohn. Eine kleine Geschichte für all jene die in ihrem Leben so hart und lange arbeiten. Wir sollten nicht zulassen, dass uns in unserem turbulenten Leben, der Blick für das fehlt, was wirklich wichtig ist. Die Menschen, die wir lieben.

 

Leere Tasse

Worte zum Nachdenken und zum Weiterschenken

 

Eines Tages kam eine Schülerin zum Meister. Sie hatte schon so viel von dem weisen Mann gehört,

dass sie unbedingt bei ihm studieren wollte. Sie hatte alle Angelegenheiten geregelt, ihr Bündel

geschnürt und war den Berg hinauf gekommen, was sie zwei Tage Fußmarsch gekostet hatte.

Als die junge Frau beim Meister ankam, saß der im Lotussitz auf dem Boden und trank Tee.

Sie begrüßte ihn überschwänglich und erzählte ihm, was sie schon alles gelernt hatte. Dann bat sie ihn,

bei ihm weiterlernen zu dürfen.

Der Meister lächelte freundlich und sagte: "Komm in einem Monat wieder."

Von dieser Antwort verwirrt, ging die junge Frau zurück ins Tal. Sie diskutierte mit Freunden

und Bekannten darüber, warum der Meister sie wohl zurückgeschickt hatte. Einen Monat später,

erklomm sie den Berg erneut und kam zum Meister, der wieder Tee trinkend am Boden saß.

Diesmal erzählte die Schülerin von all den Hypothesen und Vermutungen, die sie und ihre

Freunde darüber hatten, warum er sie wohl fortgeschickt hatte. Und wieder bat sie ihn,

bei ihm lernen zu dürfen.

Der Meister lächelte sie freundlich an und sagte: "Komm in einem Monat wieder."

Dieses Spiel wiederholte sich einige Male. Es war also nach vielen vergeblichen Versuchen, dass

sich die junge Frau erneut aufmachte, um zu dem Meister zu gehen. Als sie diesmal beim Meister

ankam und ihn wieder Tee trinkend vorfand, setzte sie sich ihm gegenüber, lächelte und sagte nichts.

Nach einer Weile ging der Meister in seine Behausung und kam mit einer Tasse zurück. Er schenkte

ihr Tee ein und sagte dabei: "Jetzt kannst du hier bleiben, damit ich dich lehren kann. In ein

volles Gefäß kann ich nichts füllen."

(Quelle: unbekannt)

 

Die einzigartige Blume

 

 

Eine junge, reiche Frau hatte alles, was sie für wünschens- und erstrebenswert hielt: Einen guten Ehemann, perfekte Kinder, eine gut bezahlte Arbeit und eine harmonische Familie. Nur gelang es ihr nicht, dies alles in Einklang zu bringen. Die Arbeit und die Verpflichtungen füllten sie vollkommen aus, so dass ihr Leben auf einigen Gebieten, vor allem im persönlichen Bereich zu kurz kam. Wenn die Arbeit sie sehr in Anspruch nahm, widmete sie den Kindern weniger Zeit. Wenn Probleme im Beruf auftraten, kümmerte sie sich weniger um ihren Mann. Da sie ihrem Beruf immer mehr Aufmerksamkeit schenkte, da sie in ihm die Grundlage für weiteren Reichtum sah, wurden die Menschen, die sie liebte, mehr und mehr vernachlässigt.

 

Eines Tages bekam sie von ihrem Vater - einem sehr weisen Mann - ein ganz besonderes Geschenk, eine Blume, von der es auf der ganzen Welt nur dieses eine Exemplar gab.

Als er ihr die Blume liebevoll überreichte, sagte zu ihr:

 

"Meine Tochter, diese Blume wird Dir sehr hilfreich sein, mehr als Du Dir vorstellen kannst. Du musst sie nur gießen, ab und zu beschneiden und manchmal ein wenig mit ihr sprechen. Wenn Du sie liebevoll pflegst, wird sie Dir dafür ihren wunderbaren Duft und ihre schönen Blüten schenken.“

 

Die junge Frau war gerührt, denn die Blume war eine Schönheit ohnegleichen, Duft und Blüten würden sie erfreuen. Und hilfreich sollte sie sein, hatte der Vater erwähnt, das machte sie neugierig. Würde sie befördert werden oder gar eine noch besser bezahlte Stellung bekommen? Würden sie endlich ein größeres Haus bauen können?

 

Täglich schaute sie nach ihrer Wunderblume, wie sie sie nannte. Sie erfreute sich an den Blüten und genoss ihren Duft. Doch mit der Zeit wurde sie gleichgültiger, die Probleme des Alltags nahmen sie wieder ganz gefangen, und die Arbeit beanspruchte ihre ganze Zeit.

So vergaß sie immer öfter, die Blume zu pflegen.

 

Wenn sie nach Hause kam, schaute sie kurz zur Blume, und da die Blüten wie gewohnt ihre Pracht entfalteten, keine Anzeichen von Schwäche oder Verwelken zeigten, war sie beruhigt und sicher, dass sie sich nicht weiter kümmern müsse. Diese Blume war eben einfach da - schön und duftend. So kam es, dass sie immer öfter vergaß, sie zu gießen, und gesprochen hatte sie schon wochenlang nicht mehr mit ihr.

Doch eines Tages erschrak die Frau, als sie von der Arbeit kam. Ihr Blick fiel ganz nebenbei auf die Blume. Was war das? Alle Blüten waren abgefallen, lagen trocken auf dem Tisch rund um den Blumentopf, die Blätter hingen abgestorben an den Stängeln.

 

Schnell untersuchte sie ihre Blume, die Wurzeln waren völlig trocken. Die Blume war tot! Die junge Frau weinte sehr, und traurig erzählte sie ihrem Vater, was geschehen war. Dieser antwortete behutsam, aber sehr ernst: „Ich habe geahnt, dass das passieren würde und ich kann Dir keine andere Blume geben, weil es eine solche nicht noch einmal gibt. Sie war einzigartig, so wie deine Kinder, dein Mann und deine Familie es sind. Alle sind ein Geschenk Gottes an dich, und Gottes Geschenke wollen geachtet werden. Es ist gut, sie zu pflegen und ihnen Aufmerksamkeit zu geben, denn so wie die Blume durch Unachtsamkeit gestorben ist, können auch die Gefühle der Dir nahestehenden Menschen sterben, wenn sie nicht beachtet werden. Du hattest dich daran gewöhnt, dass die Blume da war, immer blühend, immer duftend, und Du hältst es für selbstverständlich, dass Dein Mann und Deine Kinder immer da sind, ganz gleich, wie wenig Zeit Du ihnen widmest. Die Blume brauchte Wasser, Deine Lieben brauchen Deine Achtsamkeit und Zuwendung.“ Nach einem langen Schweigen seufzte die Tochter leise, bedankte sich bei ihrem Vater und füge hinzu: „Die Blume habe ich verloren, meine Familie aber behalte ich, das verspreche ich Dir.“

 

 

Der Sohn

 

Ein wohlhabender Mann und sein Sohn liebten es, seltene Kunstwerke zu sammeln. Alles konnte in ihrer Sammlung gefunden werden, vom Picasso bis zum Raphael. Oft saßen sie zusammen und bewunderten die großartigen Meisterwerke.

 

Dann brach der Krieg aus. Der Sohn zog in den Kampf. Er war sehr tapfer und fiel in der Schlacht, als er einen anderen Soldaten retten wollte.

 

Der Vater wurde benachrichtigt, und er trauerte zutiefst um seinen einzigen Sohn.

 

Etwa einen Monat später, kurz vor Weihnachten, klopfte jemand an die Haustür des Vaters. Als er öffnete, sah er sich einem jungen Mann gegenüber, der ein großes Paket in den Händen hielt.

 

»Mein Herr, Sie kennen mich nicht«, stellte sich der junge Mann vor, »aber ich bin der Soldat, für den Ihr Sohn sein Leben gelassen hat. An dem Tag hat er Vielen das Leben gerettet, und er trug mich gerade in Sicherheit, als ihn eine Kugel ins Herz traf und er auf der Stelle starb. Er hatte oft über Sie und Ihre Liebe zur Kunst gesprochen.« Damit streckte er ihm sein Paket hin. »Ich weiß, es ist nicht viel. Ich bin kein großartiger Künstler, aber ich glaube, Ihr Sohn hätte sich gewünscht, dass ich es ihnen gebe.«

 

Das Paket enthielt ein Porträt des Sohnes, gemalt von dem jungen Mann. Der Vater starrte auf das Bild. Er sah voller Ehrfurcht, wie treffend der Soldat die Persönlichkeit seines Sohnes im Gemälde eingefangen hatte. Der Vater wurde derart von den Augen angezogen, dass seine eigenen sich mit Tränen füllten. Er dankte dem jungen Mann und bot an, ihn für das Bild zu bezahlen.

„Aber nein. Es ist ein Geschenk, auch wenn ich weiß, dass ich niemals zurückzahlen könnte, was Ihr Sohn für mich getan hat“.

 

Der Vater hängte das Porträt über seinen Kamin und wenn Besucher kamen, zeigte er ihnen zuerst das Porträt seines Sohnes, bevor er ihnen irgendeines der Meisterwerke aus seiner Sammlung zeigte.

Als der Vater starb, wurde angekündigt, dass seine Kunstsammlung versteigert werden sollte. Viele wohlhabende und einflussreiche Persönlichkeiten kamen zu der Auktion. Sie alle hofften, sich eines der großartigen Gemälde sichern zu können.

 

Auf einer Staffelei neben dem Podium war das Porträt des Sohnes aufgestellt. Der Auktionator eröffnete die Versteigerung mit einem Hammerschlag: »Wir beginnen die Auktion mit diesem Bildnis vom Sohn des Verstorbenen. Wer bietet für dieses Gemälde?«

 

Stille. ---- Dann kam ein Ruf vom anderen Ende des Raumes: »Wir wollen die berühmten Gemälde sehen! Überspringen Sie das Porträt!« Aber der Auktionator blieb hartnäckig.

 

»Möchte jemand für dieses Gemälde bieten? Wer eröffnet das Gebot mit 100 Dollar?«

 

Eine weitere ungeduldige Stimme ließ sich hören: »Wir sind nicht wegen dieses Bildes gekommen. Wir kamen, um die Van Goghs und Rembrandts zu sehen. Fangen Sie doch endlich mit der eigentlichen Versteigerung an!«

 

Der Auktionator ließ sich nicht beirren. »Der Sohn. Wer nimmt den Sohn?«

 

Endlich ertönte eine Stimme aus der hintersten Ecke des Saales. Es war der langjährige Gärtner der Familie. »Ich biete 10 Dollar für das Gemälde.« Er schämte sich, so wenig zu bieten, doch das war alles, was der arme Gärtner aufbringen konnte.

 

»10 Dollar sind geboten! Wer bietet 20?«

»Geben Sie es ihm für 10 Dollar! Wir wollen die Meisterwerke sehen!«

 

»Das Gebot steht bei 10 Dollar. Will nicht jemand 20 bieten?«

 

Die Menge reagierte zusehends irritierter und unruhiger. Die Leute waren nicht wegen dieses Gemäldes gekommen.

 

»Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten – verkauft für 10 Dollar an den Herrn in der hintersten Reihe!« Der Auktionator besiegelte den Verkauf mit einem Abschlag.

 

»Jetzt machen Sie schon mit der Sammlung weiter!«, rief ein Mann aus der zweiten Reihe.

 

Doch der Auktionator legte seinen Hammer nieder und verkündete: »Die Auktion ist hiermit beendet!«

»Aber was ist mit den Gemälden?«

 

»Es tut mir leid«, entgegnete der Versteigerer, »aber die Versteigerung ist zu Ende. Als ich berufen wurde, die Auktion durchzuführen, wurde mir eine geheime Klausel aus dem Testament des Mannes mitgeteilt, die ich bis zu diesem Moment nicht offen legen durfte:

 

Ausschließlich das Gemälde des Sohnes würde veräußert werde und wer auch immer das Porträt ersteigerte, würde auch das ganze Gut, inklusive der vollständigen Gemäldesammlung, erben. Wer den Sohn nimmt, der bekommt Alles!

 

Genauso wie der Auktionator, fragt Gott auch uns heute: »Wer nimmt den Sohn?«

Denn, wie wir sehen, wer den Sohn nimmt, bekommt Alles.

 

 

Unbekannter Autor

 

 

Arme Leute

 

Worte zum Nachdenken und zum Weiterschenken

 

Eines Tages nahm ein Mann seinen Sohn mit aufs Land, um ihm zu zeigen, wie arme Leute leben. Vater und Sohn verbrachten einen Tag und eine Nacht auf einer Farm einer sehr armen Familie.

Als sie wieder zurückkehrten, fragte der Vater seinen Sohn: "Wie war dieser Ausflug?"

"Sehr interessant!" antwortete der Sohn.

"Und hast du gesehen, wie arm Menschen sein können?"

"Oh ja, Vater, das habe ich gesehen."

"Was hast du also gelernt?" fragte der Vater.

Und der Sohn antwortete: "Ich habe gesehen, dass wir einen Hund haben und die Leute auf der Farm haben vier. Wir haben einen Swimmingpool, der bis zur Mitte unseres Gartens reicht, und sie haben einen See, der gar nicht mehr aufhört. Wir haben prächtige Lampen in unserem Garten und sie haben die Sterne. Unsere Terrasse reicht bis zum Vorgarten und sie haben den ganzen Horizont."

Der Vater war sprachlos.

Und der Sohn fügte noch hinzu: "Danke Vater, dass du mir gezeigt hast, wie arm wir sind."

 

Weisheit eines Judo Meisters

 

Unsere größte Schwäche kann unsere größte Stärke sein.

 

So bei jenem Jungen, der im Alter von 10 Jahren beschloss, Judo zu lernen – obwohl er bei einem Verkehrsunfall seinen linken Arm verloren hatte.

 

Der Junge nahm Judo-Unterricht bei einem Judo-Meister. Er lernte schnell, verstand aber nicht, warum ihm der Meister nach 3 Monaten nur einen einzigen Griff beigebracht hatte.

 

"Meister", sagte er, "sollte ich nicht mehr Griffe lernen?" Der Meister antwortete: "Das ist der einzige Griff, den du kennen musst". Der Junge verstand den Meister nicht, aber er trainierte diesen einen Griff weiter.

 

Monate später nahm der Junge das erste Mal an einem Turnier teil. Zu seinem Erstaunen gewann er die ersten beiden Kämpfe ohne große Mühe. Beim dritten Kampf hatte er etwas mehr Mühe, aber schließlich gewann er auch diesen mit seinem einzigen Griff, den er kannte. Er hatte es bis in die Endrunde geschafft. Hier traf er auf einen Gegner, der sehr viel größer, stärker und erfahrener war als er. Zunächst schien es, als habe er keine Chance. Der Schiedsrichter hatte sogar Angst, dass sich der Junge verletzen könnte und wollte den Kampf absagen. Der Meister aber beharrte darauf, dass der Junge weiterkämpfen sollte.

 

Kurz nach Wiederaufnahme des Kampfes machte der Gegner einen Fehler, den der Junge nutzte, um seinen Griff anzubringen. Der Junge gewann das Turnier.

 

Auf dem Nachhauseweg gingen der Meister und der Junge nochmals alle Kämpfe durch und analysierten sie. Der Junge nahm all seinen Mut zusammen und fragte den Meister: "Meister, wie konnte ich das Turnier nur mit einem einzigen Griff gewinnen?"

 

"Aus 2 Gründen" antwortete der Meister. "Erstens beherrscht du einen der schwierigsten Würfe des Judo meisterhaft. Und zweitens besteht die einzige Verteidigung gegen diesen Griff darin, dass dein Gegner deinen linken Arm fassen kann".

 

Die größte Schwäche des Jungen war zugleich

seine größte Stärke.

 

Von der Last des Lebens …

 

Ein alter Beduine war krank und zweifelte am Sinn des Lebens.

 

Eines Tages kam er in einer Oase an einem jungen, noch kleinen Palmenbaum vorbei. Frustriert und deprimiert wie er war, nahm er einen dicken Steinbrocken und legte ihn der jungen Palme mitten auf die Blattkrone und dachte gehässig: “Soll auch sie sehen, wie sie damit fertig wird.”

 

Die junge Palme versuchte, die Last abzuwerfen. Sie wiegte sich im Wind und schüttelte ihre jungen Wedel. Doch – vergebens.

 

Also begann sie, tiefer und fester in den Boden zu wachsen, um stärker und kräftiger zu werden. Und wirklich: ihre Wurzeln erreichten neue Wasseradern. Die Kraft des Wassers aus der Tiefe und die der Sonne vom Himmel machten sie zu einer außerordentlich starken Palme, die auch den Stein im Weiterwachsen mittragen konnte.

 

Nach Jahren kam der alte Beduine wieder, um nach dem Baum zu sehen. Da sah er eine besonders hochragende Palme und in der Krone trug sie den Stein.

 

Und wie sie sich im Wind neigte, schien sie ihm zu sagen: “Ich muss dir danken! Die Last hat mich über meine Schwäche hinauswachsen lassen.”

 

Quelle unbekannt

 

 

Spuren im Sand

Ich träumte eines Nachts, ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn. Und es entstand vor meinen Augen, Streiflichtern gleich, mein Leben. Für jeden Abschnitt, wie mir schien, entdeckte ich je ein Paar Spuren im Sand, die einen gehörten mir, die anderen meinem Herrn.

Als dann das letzte Bild an uns vorübergeglitten war, sah ich zurück und stellte fest, dass viele Male nur ein Paar Spuren im Sand zu sehen waren. Das machte mich verwirrt, und fragend wandte ich mich an den Herrn: "Als ich dir damals alles, was ich hatte, übergab, um dir zu folgen, da sagtest du, du würdest immer bei mir sein. Doch in den tiefsten Nöten meines Lebens seh'' ich nur ein Paar Spuren im Sand. Warum ließest du mich grad dann allein, als ich dich so verzweifelt brauchte?" Der Herr nahm meine Hand und sagte: "Geliebtes Kind, nie ließ ich dich allein, schon gar nicht in den Zeiten, da du littest und angefochten warst.

Wo du nur ein Paar Spuren im Sand erkennst, da hab ich dich getragen!"

M. Powers

 

Sternstunden

In jedem Leben gibt es Sternstunden. Seltene Momente strahlender Freude, strahlenden Glücks, strahlender Zuversicht. Sternstunden werden uns geschenkt. Sie lassen uns strahlen, sichtbar nach außen, unsichtbar nach innen. Wir können sie sammeln. Die Strahlen solcher Stunden.

In unseren Herzen. Für dunkle Stunden unseres Lebens. Für Stunden ohne Mut, ohne Hoffnung, ohne Glück. Für Stunden der Trauer und der Einsamkeit. Die Strahlen in unseren Herzen lassen uns wieder hoffen. Sie lassen uns hoffen auf neue Stunden des Glücks, auf Sternstunden des Lebens.

Heidi Rose

 

 

 

Ja, das bin ich
Ja, das bin ich

Wie ich dir begegnen möchte

 

Ich möchte dich lieben,

ohne dich einzuschränken;

dich wertschätzen,

ohne dich zu bewerten;

dich ernst nehmen,

ohne dich auf etwas festzulegen;

zu dir kommen,

ohne mich auf zudrängen,

dich einladen

ohne Forderungen an dich zu stellen;

dir etwas schenken,

ohne Erwartungen an dich zu knüpfen;

von dir Abschied nehmen,

ohne Wesentliches versäumt zu haben;

dir meine Gefühle mitteilen,

ohne dich dafür verantwortlich zu machen;

dich informieren,

ohne dich zu belehren;

dir helfen,

ohne dich zu beleidigen;

mich um dich kümmern,

ohne dich verändern zu wollen;

mich an dir erfreuen,

so wie du bist.

 

Wenn ich von dir das Gleiche bekäme

Dann könnten wir uns wirklich begegnen

Und uns gegenseitig bereichern.

 

 

Als ich mich selbst zu lieben begann,

habe ich verstanden, dass ich immer und bei jeder Gelegenheit,

zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin und dass alles,

was geschieht, richtig ist 

von da an konnte ich ruhig sein.

Heute weiß ich: Das nennt man Vertrauen.

 

Als ich mich selbst zu lieben begann,

konnte ich erkennen, dass emotionaler Schmerz und Leid

nur Warnungen für mich sind, nicht gegen meine Wahrheit zu leben.

Heute weiß ich: Das nennt man authentisch sein.

 

Als ich mich selbst zu lieben begann,

habe ich aufgehört, mich nach einem anderen leben zu sehnen,

und konnte sehen, dass alles um mich herum eine Aufforderung zum Wachsen war.

Heute weiß ich: Das nennt man Reife.

 

Als ich mich selbst zu lieben begann,

habe ich aufgehört, mich meiner freien Zeit zu berauben,

und ich habe aufgehört, weiter grandiose Projekte für die Zukunft zu entwerfen.

Heute mache ich nur das, was Spaß und Freude macht,

was ich liebe und was mein Herz zum Lachen bringt,

auf meine eigene Art und Weise und in meinem Tempo.

Heute weiß ich: Das nennt man Ehrlichkeit.

 

Als ich mich selbst zu lieben begann,

habe ich mich von allem befreit, was nicht gesund für mich war,

von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen

und von allem, das mich immer wieder hinunterzog, weg von mir selbst.

Anfangs nannte ich das "Gesunden Egoismus",

aber heute weiß ich: Das ist Selbstliebe.

 

Als ich mich selbst zu lieben begann,

habe ich aufgehört, immer Recht haben zu wollen,

so habe ich mich weniger geirrt.

Heute habe ich erkannt: Das nennt man Demut.

 

Als ich mich selbst zu lieben begann,

habe ich mich geweigert, weiter in der Vergangenheit zu leben

und mich um meine Zukunft zu sorgen.

Jetzt lebe ich nur noch in diesem Augenblick, wo alles stattfindet.

So lebe ich heute jeden Tag und nenne es Bewusstheit.

 

Als ich mich selbst zu lieben begann,

da erkannte ich, dass mich mein Denken armselig und krank machen kann.

Als ich jedoch meine Herzenskräfte anforderte,

bekam der Verstand einen wichtigen Partner.

Diese Verbindung nenne ich heute Herzensweisheit.

 

Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen,

Konflikten und Problemen mit uns selbst und anderen fürchten,

denn sogar Steine knallen manchmal aufeinander

und es entstehen neue Welten.

Heute weiß ich: Das ist das Leben!

 

Charlie Chaplin

 

 

Denk mal darüber nach

….. ob du dir angewöhnt hast, nutzlose Dinge zu sammeln,

weil du sie, vielleicht ja eines Tages, mal brauchen könntest?

 

... ob du dir angewöhnt hast, Geld anzuhäufen, aber nicht auszugeben,

 weil du es vielleicht irgendwann in der Zukunft brauchen wirst?

 

... ob du dir angewöhnt hast, Kleidung, Schuhe, Möbel,

 Geräte und andere Haushaltsgegenstände zu lagern,

obwohl du sie schon lange nicht mehr benutzt hast?

 

... ob du dir tief in deinem Inneren angewöhnt hast, an Vorwürfen, Groll, Traurigkeit, Angst und dergleichen, festzuhalten?

 

Tu es nicht! Du handelst gegen dein Wachstum.

 

Es ist wichtig, Raum zu schaffen, eine Lücke,

um neuen Dingen zu erlauben, in dein Leben zu kommen.

 

Es ist wichtig, dass du alle nutzlosen Dinge in deinem Leben und in dir selbst loslässt, um Wachstum und Wohlstand annehmen zu können.

 

Die Kraft dieser Leere ist jene, die alle deine Wünsche aufnimmt und anzieht.

 

Solang du dich an alte, nutzlose Gefühle klammerst, materiell

oder emotional, wird kein Raum sein für neue Möglichkeiten.

 

Dinge müssen fließen. Reinige deine Schränke,

deine Garderoben, deinen Arbeitsbereich, die Garage…

 

Gib weg, was du nicht mehr benutzt…

 

Die Angewohnheit alles Nutzlose behalten zu wollen,

fesselt dein Leben.

 

Dass du dem Morgen nicht vertraust.

 

Und du denkst, dass das Neue und das Bessere nicht für dich gedacht sind.

 

Deshalb heiterst du dich selbst damit auf,

was du alles an Altem und Nutzlosem gesammelt hast.

 

TANZE

 als würde dich niemand beobachten.

SINGE

 als ob dich niemand hören könnte.

LIEBE

 als wärst du niemals verletzt worden.

LEBE

 als sei der Himmel auf Erden.

 

 

Werde los, was seine Farben

 und seine Helligkeit verloren hat.

 

Lass das Neue in dein Heim kommen…

…und in dich selbst.

Aus diesem Grunde, nachdem du das hier gelesen hast…

Behalte es nicht…

Lass es fließen…

 

Möge Wachstum und Frieden dich bald erreichen.

 

AMEN

 

 

Versäumte Chance

 

Als die Liebe bei mir anklopfte

War ich grade nicht zu Hause.

 

Als die Freude mich besuchen wollte,

gab es grade Wichtigeres zu tun.

 

Da mich das Mitleid Tag und Nacht belagerte,

rief ich die Polizei und liess es wegschaffen.

 

Der Humor lag mir im Weg herum

Und hat das Aufräumen nicht überstanden.

 

Als du dann gekommen bist und gefragt hast,

wie mir die Geschenke,

die du mir geschickt hast, gefallen hätten,

da wusste ich nicht, wovon du redest!

 

Eines Tages kam dann ein Paket voll Erkenntnis

Per Nachnahme-

 

Das hab ich aufbewahrt.

 

 

 

Ich danke allen Paulo Coelho

 

Ich danke allen, die meine Träume belächelt haben;
Sie haben meine Phantasie beflügelt.
Ich danke allen, die mich in ihr Schema pressen wollten;
Sie haben mich den Wert der Freiheit gelehrt.

Ich danke allen, die mich belogen haben;
Sie haben mir die Kraft der Wahrheit gezeigt.
Ich danke allen, die nicht an mich geglaubt haben;
Sie haben mir zugemutet, Berge zu versetzen.
Ich danke allen, die mich abgeschrieben haben;
Sie haben meinen Mut geweckt.

Ich danke allen, die mich verlassen haben;
Sie haben mir Raum gegeben für Neues.
Ich danke allen, die mich verraten und missbraucht haben;
Sie haben mich wachsam werden lassen.
Ich danke allen, die mich verletzt haben;
Sie haben mich gelehrt, im Schmerz zu wachsen.
Ich danke allen, die meinen Frieden gestört haben;
Sie haben mich stark gemacht, dafür einzutreten.

Vor allem aber danke ich all jenen,
die mich lieben, so wie ich bin;
Sie geben mir die Kraft zum Leben!

 

 

 

Einfach zum Nachdenken

 

Achte auf Deine Gedanken,

denn sie werden Worte.

 

Achte auf Deine Worte,

denn sie werden Deine Handlungen.

 

Achte auf Deine Handlungen,

denn sie werden Gewohnheit.

 

Achte auf Deine Gewohnheiten,

denn sie werden Dein Charakter.

 

Achte auf Deinen Charakter,

denn er wird Dein Schicksal.

 

Klosterinschrift in England

 

 

 

 

Erinnerungen

 

Erinnerungen sind Blumen des Lebens, die nie verblühen.

Erinnerungen sind Blätter, die nie verdorren.

Erinnerungen sind Goldstücke, die nie entwerten.

Erinnerungen sind Wasser, die nie versickern.

Erinnerungen sind Gaben und Geschenke,

die dir keiner nehmen kann.

Erinnerungen sind Lieben, die nie vergehen.

Erinnerungen sind Sonnen, die nie untergehen.

Erinnerungen sind Schatten, die immer kühlen.

Erinnerungen sind Kinder, die immer lachen.

Erinnerungen sind Herzen, die immer empfinden.

Erinnerungen sind Bausteine des Lebens,

die in die Gegenwart reichen und in die Zukunft führen.

Erinnerungen sind Fundamente, auf denen wir bauen.

 

Ich halte sie fest, diese  Erinnerungen, damit sie nicht verblassen,

bis eines Tages Gott mich ruft und sagt:

„Nimm deine Erinnerungen, die Gedankenbilder, Träume

Und Taten und schenke sie denen, die nach dir kommen.

Wenn du zu mir kommst, brauchst du diese Schätze nicht.“

 

 

Denk mal nach...

 

Dein eigenes Leben wird es schätzen

 Heute haben wir höhere Gebäude und breitere Strassen,  aber kürzere Launen und engere Standpunkte.
Wir geben mehr aus, aber geniessen weniger.
Wir haben grössere Häuser, aber kleinere Familien.
Wir haben mehr Kompromisse, aber weniger Zeit.
Wir haben mehr Wissen, aber weniger Urteilungsvermögen.
Wir haben mehr Medizin, aber weniger Gesundheit.
Wir haben unseren Besitz vervielfacht, aber den Wert reduziert.
Wir reden viel, lieben nur ein wenig und hassen zu sehr.
Wir haben den Mond erreicht und kamen zurück, doch wir tun uns schwer die Strasse zu überqueren um unseren Nachbarn zu besuchen.
Wir haben das äussere Universum erobert, aber nicht unser Inneres
Wir haben höhere Einkommen, aber weniger Moral.
Das sind Zeiten mit mehr Freiheit, aber weniger Freude.
Wir haben viel mehr zu essen, aber zu wenig Ernährung.
Das sind die Tage wo es zwei Einkommen für ein Heim braucht, doch die Scheidungen steigen.
Das ist die Zeit der schöneren Häuser, aber der mehr zerrütteten Heime.

 


Deshalb solltest Du von heute an Dir folgendes vornehmen:

Bewahre nichts für einen speziellen Anlass, weil jeder Tag den Du lebst ein spezieller Anlass ist.
Suche nach Wissen, lies mehr, sitze auf Deiner Veranda und bewundere was Du siehst ohne Deinen Bedürfnissen Aufmerksamkeit zu schenken
Verbringe mehr Freizeit mit Deiner Familie und Deinen Freunden, iss Deine Lieblingsspeisen, besuche die Orte die Dir gefallen und wo es Dir wohl ist
Das Leben ist eine Kette von Momenten der Genüsse; nicht nur des Überlebens.
Brauche Deine kristallenen Gläser. Spare Dein bestes Parfume nicht auf. Brauche es täglich wenn Du Dich danach fühlst.
Streiche aus Deinem Wortschatz Sätze wie “eines Tages” und “irgendwann”.
Lass uns den Brief schreiben den wir schon längst schreiben wollten “eines Tages”.
Lass uns der Familie und den Freunden sagen wie sehr wir sie lieben.
Verschiebe nichts, was Deinem Leben Gelächter und Freude bringt.


Jeder Tag, jede Stunde, jede Minute ist speziell
Und Du weißt nicht, ob es Deine letzte gewesen ist


 

 

 

 

 

 

Selbstvertrauen

 

Wenn du nicht Kiefer sein kannst auf dem Hügel,

sei ein Busch im Tal – aber sei

der schönste kleine Busch am Ufer des Baches.

Sei ein Busch, wenn du kein Baum sein kannst.

 

Wenn du kein Busch sein kannst, sei ein Büschel Gras

Und steh heiter am Straßenrand.

Wenn du kein Hecht sein kannst, sei einfach ein Barsch,

aber der muntere Barsch im See.

 

Nicht nur Kapitän, auch Mannschaft muss sein,

für alle von uns ist Platz.

Viel Arbeit ist zu tun und wenig,

doch die Pflichten die wir haben, sind gleich.

 

Wenn du keine Straße sein kannst, sei ein Pfad.

Wenn du die Sonne nicht sein kannst, sei ein Stern.

Es ist nicht die Größe, nach der du siegst oder fällst.

Sei das Beste, was immer du bist.

 

Douglas Malloch